Wie finde ich den richtigen Wollwalkanzug für mein Kind?

Ganz ehrlich; bei meiner Großen kannte ich Wollwalkanzüge noch gar nicht. Ich hatte zwar gerade erst mit dem Nähen von Kleidung begonnen, aber auch bei meinen Recherchen zur Baby-Erstausstattung bin ich darauf nicht gestoßen. Tatsächlich wurde ich mit diesem tollen Material erst etwas später vertraut – und bei meiner Kleinen ist dann die Liebe zum Wollwalk so richtig auf mich übergesprungen.

Die Vorteile von Wolle bzw. Wollwalk sind immer wieder zu lesen. Selbstreinigend, temperaturausgleichend, feuchtigkeitsabweisend bis hin zu antibakteriell – klingt alles super – aber was heißt das jetzt eigentlich wirklich, gerade in Bezug auf einen Overall für die Kleinen? Und ist das auch im Alltag wirklich praktisch?
Hier ein paar Punkte, auf die ich eingehen möchte bzw. die meiner Meinung nach für Wolle und Anzüge aus Wollwalk sprechen:

Wolle ist ein Naturmaterial

Etwas, auf das bei Kleidung für Babys- und Kleinkinder besonders geachtet wird. Bedenkt man, dass Babys ja alles Mögliche in den Mund nehmen, die Haut unser größtes Organ ist und auch der Abrieb von Textilien beim Waschen in unserem Abwasser landet, sind natürliche Materialien klar zu bevorzugen. Wolle ist ein tierisches Naturmaterial, das aus den Haaren von Schafen gewonnen und anschließend weiterverarbeitet wird. Das natürlich enthaltene Wollfett bleibt dabei überwiegend enthalten – es ist unter anderem dafür verantwortlich, dass Wollwalk später auch feuchtigkeitsabweisend und so leicht zu reinigen ist.

Wollwalk wärmt optimal

Unzählige kleine Lufteinschlüsse sorgen dafür, dass der Körper gut warmgehalten wird. Gleichzeitig ist das Material aber auch atmungsaktiv, deshalb kann man in Kleidung aus Wolle auch nicht überhitzen, wie es bei synthetischen Materialien passieren könnte.

Wollwalk und Feuchtigkeit

Reine Wolle nimmt ganz viel Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen. Gerade bei einem Wollwalkanzug wird diese großartige Eigenschaft genutzt – in Kombination mit der wasserabweisenden Eigenschaft vom Wollfett! Im Tragetuch durch Nieselregen zu spazieren, aber vor allem auch, wenn die Kleinen bereits mobil sind; und ins nasse Gras stolpern, sich nach einem Regen in die noch feuchte Sandkiste setzen – es geht nicht (gleich) nass durch.

Auf das Thema Wollwalk und Reinigung gehen wir in diesem Blogbeitrag ein. Obwohl es keine große Wissenschaft ist, gibt es dazu dennoch viele Fragen, auf die hier einzugehen zu umfangreich wäre.

Wir fertigen Unikate und gehen dabei auf eure Wünsche ein. Weil es aber nicht immer ganz klar ist, wie und wofür man sich entscheiden soll, möchten wir euch hier die verschiedenen Optionen erklären und eine Hilfestellung für die Größenfindung geben.

Welche Größe soll ich wählen?

Unsere Walkoveralls fallen größengerecht zu den im Handel gängigen Kleidergrößen aus. Überlege dir bitte welche Größe dein Kind trägt und wann voraussichtlich das Ende der Doppelgröße erreicht sein wird. In welche Jahreszeit fällt der Tragezeitraum hauptsächlich hinein? Denn aus einer Babygröße wächst dein Kind natürlich schneller hinaus, als bei einer Gr. 92/98, die durchaus auch gut ein Jahr lang getragen werden kann.

Hier unsere Größenempfehlungen, damit ihr auch möglichst lange Freude mit eurem Walkoverall habt:

Es gibt unsere Walkanzüge übrigens auch noch größer!
Erfahrungsgemäß sind sie rund ums Reinwerden allerdings leider weniger praktisch. Wenn du aber – wie auch wir – nicht mehr auf dieses tolle Material verzichten willst, empfehlen wir dir wärmstens unsere robusten Walkhosen und Walkjacken.

Walkoverall mit oder ohne Innenfutter?

Für welche Variante soll ich mich entscheiden? Hier kommt es ganz aufs Kind bzw. das Alter des Kindes sowie die Jahreszeit an – ich muss mich also selber fragen, welche Anforderungen der Wollwalkanzug erfüllen soll.

Kindern, die noch vorwiegend liegen bzw. sitzen, würde ich eigentlich fast immer zur gefütterten Variante raten. Da sie noch nicht viel in Bewegung sind, brauchen sie es ohnehin ein bisschen wärmer und nicht umsonst, haben wir unseren gefütterten Walkoverall „Kuschelvariante“ genannt – hier kratzt garantiert nichts.

Eine Ausnahme würde ich machen, nämlich wenn die Tragezeit im Frühling Richtung Frühsommer verläuft oder sich nur auf den Herbst beschränkt; hier wird rein temperaturtechnisch die ungefütterte Variante „Walk pur“ häufiger zum Einsatz kommen können, und auch an kühlen Tagen kann man das Darunter so variieren, dass dem Kind nicht kalt wird.

Ist ein Kind bereits sehr aktiv unterwegs und draußen viel auf Entdeckungsreise, würde ich für Frühling/Herbst die ungefütterte „Walk pur“ Variante wählen. Die Reinigung ist etwas einfacher, den Kindern wird auch durch das Herumtoben warm und die zusätzliche Jerseyschicht ist nicht unbedingt notwendig. Auch wenn es Richtung Winter geht, reicht der ungefütterte Walkoverall oft ebenfalls aus, es ist genug Platz um die Kleidung darunter entsprechend anzupassen. Lediglich wenn es dann richtig kalt wird, sprich Minusgrade hat, empfiehlt sich nur mehr die „Kuschelvariante“.

Das liest sich jetzt vermutlich komplizierter als es ist, deshalb habe ich hier eine Entscheidungshilfe zusammengestellt.

Übersicht: Grafische Darstellung

Welcher Verschluss und welche Bündchenvariante?

Unsere Wahl fällt meistens auf einen qualitativ sehr hochwertigen und robusten Reißverschluss. Das ist uns besonders wichtig, denn hier geht es auch ganz wesentlich um die Lebensdauer eines Kleidungsstückes.
Klar, auch Knöpfe sehen toll aus! Und auf Wunsch, nähen wir diese auch gerne für euch an. Aber…wer seinem übermüdeten Kind schon einmal einen Pyjama anziehen wollte, es sich aber entschlossen weigerte zu kooperieren, kennt die Vorzüge eines Reißverschlusses. Es geht schneller – und wenn es wie so oft schnell gehen muss, ist das ein klarer Vorteil. Außerdem ist er an allen Stellen zu und es zieht garantiert nirgendwo hinein.

Unsere Overalls sind alle mit Bündchen aus Baumwolljersey gefertigt, allerdings gibt es hier drei verschiedene Varianten. Die Klassische; umgeklappt und zum Mitwachsen bereit. Dann auch verdeckte Bündchen, bei denen der Walk noch etwas länger übersteht, aber auch keine Luft reinziehen kann – auch sie wachsen gut mit. Und die dritte Variante; Umklappbündchen. Sie halten die kleinen Finger einigermaßen warm, wenn mal keine Handschuhe in Griffweite sind.

Wir hoffen, dass wir euch ein paar hilfreiche Infos zu dem Thema näherbringen und die eine oder andere Frage klären konnten. Gerne stehen Eva und ich euch natürlich auch für eine persönliche Beratung rund um unsere Walkprodukte zur Verfügung.